Besteuerung von Einkünften und Renten ein Buch mit sieben Siegeln? Am 4. Juli 2006 hatte die CSU Senioren-Union erneut zu einer Informationsveranstaltung über Auswirkungen des Alterseinkünftegesetzes, speziell für Rentner, eingeladen. Die beiden Referenten der Rechtsanwalts- und Steuerberatungskanzlei Fischl, Lettl & Dr. Tremel , Rechtsanwältin Steuerberaterin Agnes Fischl und Steuerberater Michael Lettl zeigten mit zahlreichen Beispielen, welche Neuerungen die beschlossene Gesetzesreform ab dem 01.01.2005 bringt. Mehr als eine Million Rentner müssen erstmals seit vielen Jahren eine Steuererklärung abgeben, da ab 2005 Renten mit 50% zu versteuern sind. Die vom Finanzamt ausgestellten „Nichtveranlagungsbescheide“ sind nun nicht mehr rechtskräftig. Da die erforderlichen Steuerformulare nicht automatisch an die betreffenden Rentner verschickt werden, müssen sich die Rentner selbst darum kümmern. Werden die notwendigen Steuererklärungen nicht rechtzeitig abgegeben, werden die Nachzahlungen mit einer hohen Verzinsung (z.Zt. 6 % p.a.) nachgefordert. Durch die Veröffentlichungspflicht der Banken und der Meldepflicht der Rentenkassen sind den Finanzämtern alle Einkünfte der Steuerzahler bekannt. Alle Rentner, die jährlich weniger als € 18.000,00 € (Ledige) bzw. € 36.000,00 (Verheiratete) an Rente zur Verfügung haben, sind von der Steuerpflicht befreit, soweit sie keine weiteren Einkünfte (z. B. Vermietung und Verpachtung, Kapitalvermögen) haben. Der zu versteuernde Rentenanteil steigt künftig mit dem Renteneintrittsalter stetig an. Für die Rentner der Zukunft, also für die derzeit noch junge Generation, wird das jetzige Rentenniveau kontinuierlich weiter abgesenkt werden. Die „zukünftigen Rentner“ müssen daher schon jetzt für ihr Alter persönlich vorsorgen. Die Steuerfachleute der Anwaltskanzlei stellten aber fest, dass die neue Rentenreform diese Bemühungen erschweren. Den Menschen, die sich durch Lebensversicherungen, Aktienkäufe oder Mieteinkünfte etc. eine „Zusatzrente“ ansparen wollen, wird durch die Kürzung der Sparerfreibeträge und durch die Zinsabschlagssteuer das Ersparte wieder abgenommen, nach dem Motto: „So ist es mal im Leben, es wird mehr genommen als gegeben“. Wie brisant das Thema für die Bevölkerung ist, bewies das überaus große Interesse, denn trotz Fussball-Weltmeisterschaft wurden innerhalb zwei Wochen gleich zweimal im jeweils vollbesetzten Saal zahlreiche Fragen geklärt. Aus dem Publikum wurde vielfach laut bemängelt, dass die Staatsausgaben zu wenig gesenkt werden und es anscheinend für Politiker einfacher ist, die Einnahmen anderer zu senken. Auch aus den umliegenden Gemeinden kamen viele Besucher. Die Veranstaltung fand großen Anklang, daher will die Senioren-Union diese Vortragsreihe fortsetzen Veranstaltungen